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Kleine Vorstellung, großes Lob und Erfahrungen beim Aufbau  

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crick
(@crick)
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Kleine Vorstellung, großes Lob und Erfahrungen beim Aufbau

Guten Tag,

aufgrund meiner großen Zufriedenheiten muss ich hier doch mal meine Freunde kund tun. Ich selbst heiße Sebastian, bin 36 Jahre alt und gelernter Kfz Meister – wenn auch nicht mehr hier, sondern der Industrie tätig. Ich habe vor ca. vier Monaten zwecks Firma angefangen mich mit dem Thema 3D-Druck zu beschäftigen und schnell auch privat Interesse daran gefunden. Es ist einfach genial etwas zu entwerfen und es nach dem Druck in den Händen halten zu können. Das als kleine Vorstellung meinerseits.
Ich hatte mir einen Creality Ender 3 gekauft, da dieser für den Preis gut sein soll und was soll ich sagen.. das Gerät ist sicherlich für den Preis nicht schlecht, aber es haben mich ein paar Faktoren gestört und zwei davon etwas viel: Das Bett-Leveling ist einfach umständlich, nie perfekt weshalb man kein konsistentes Ergebnis erhält. Weiterhin ist die Verarbeitungsqualität dem Preis entsprechend mangelhaft. Vom Druck selbst ist es ok.

 

Also habe ich weiter recherchiert und bin bei Prusa Research hängen geblieben. Für die offensichtliche Ausstattung gibt es da nicht besonders viel. Kein W-Lan, kein schickes Gehäuse, kein Farbdisplay mit Touch und weiterhin ein doch so schlimmer „Bettschubbser“ mit längerer Lieferzeit. Doch die Firmenphilosophie als auch Erfahrungsberichte sprechen einfach für sich. Das hat mich am Ende überzeugt, weshalb es der MK3S+ geworden ist.

Als der Drucker dann endlich ankam habe ich Mittwochs angefangen diesen zu bauen und erst am Freitag Nacht um 02:00 Uhr nach 16 Stunden Gesamtbauzeit fertiggestellt. Sicherlich liege ich damit deutlich über dem Durchschnitt, aber ich wollte mir Zeit lassen, alles ordentlich machen, ausrichten und Verschraubungen sauber einfügen. Lineal, Winkel und digtialer Messschieber sind mein Freund. Am Samstag ging es dann mit dem Kalibrieren los. Man kennt ja inzwischen so viele Tutorials und Videos. Vor allem habe ich mich über die Prusa Knowlegdebase und YouTube-Videos vom User „Nachdenksport“ gefreut. Also ging es mit dem PID-Tuning los, danach das Prusament vermessen – passt alles. Riemenspannung? Etwas bei der X-Achse nachgebessert und schon hatte ich bei beiden Riemen den Wert „260“. Als nächstes kam das Z-Offset dran, welches bei mir am Ende mit -1550 recht hoch ausfiel, aber gute Haptik und genau 0,20mm Höhe sprachen für sich. Hier hatte ich einmal Haftungsprobleme der ersten Schicht.. bei genauerer Betrachtung erkannte ich im Licht meine Fingerabdrücke genau an dieser Stelle. Isopropanol und gut war. Nun wurde es immer besser.. Steps für den Extruder und Linear Advance? Passt alles ab Werk.

 

Also fing ich an die ersten kleine Objekte zu drucken. Der bekannte 20x20x20mm Würfel sollte es werden. Was soll ich sagen? Maximale Abweichung 3/100mm und nicht mal einen Elefantenfuß. Mega, also den eigentlich vorgesehenen Raspberry Pi Zero W weg gepackt und einen 4er beigeschleift, Software installiert und mir das Bett-Leveling visualisieren lassen. Hui.. sieht nicht so doll aus. Also wieder das bekannte 1stLayer 9-Felder Modell geladen und gedruckt. Alles geil, alles 0,19 bis 0,21mm hoch. Also mal paar Objekte an den Rändern gedruckt – perfekt. Also das Plugin von OctoPrint heruntergeschmissen.. es haftet, es ist Maßhaltig und überall sind die Schichten absolut sauber. Macht man sich sonst nur verrückt.

Was bleibt mir nun noch zu sagen? Filamentsensor, Funktionen wie Entladen, automatisches Laden, das Anheben der X-Achse beim Überfahren bereits gedruckter Bereiche, usw. alles einfach genial und funktioniert einfach. PrusaSlicer ist einfach genial, selbst das neuartige Ironing funktioniert super. Ich bin absolut zufrieden und kann jedem das Produkt empfehlen.

 

Vielen Dank an Prusa für das Gerät, die Software und den grandiosen Content auf der Webseite!

Prusa MK3S+ with MMU2S and Prusament only.

Posted : 08/03/2021 7:12 pm
crick
(@crick)
Active Member
Topic starter answered:
RE: Kleine Vorstellung, großes Lob und Erfahrungen beim Aufbau

Den Drucker habe ich nahezu täglich am laufen und meine Freude an dem Gerät ist weiterhin sehr hoch. Allerdings gab es da eine Sache, welche mich sehr genervt hat. Ich habe angefangen das "Prusa Gehäuse" für Ikea Lack zu drucken und in dem Zuge erstmalig an dem Drucker PETG und das strukturierte Druckblech verwendet.

Es ist schon bemerkenswert wie beim erkalten die Teile selbstständig abspringen, aber insgesamt war die Haftung trotz intensiver Z-Einstellungen nicht gut. Bemerkt habe ich dies vor allem durch Warping. Versucht habe ich auch die Schürze (teilweise Bauteilhoch), Brim/Rand und sogar Raft. All das und auch ein Standortwechsel hat nicht geholfen, sondern lediglich verbessert.

Erstmal zum Rand sei gesagt, dass dieser irgendwie nie richtig Kontakt zum Bauteil hatte. Später auf der Prusa-Homepage habe ich gesehen, dass dies mit der (gut funktionierenden) Elefantenfuß Reduktion zu tun hat.

Eines Druckes passierte es dann: Ein 24 Std. Druck verlor komplett die Haftung und die Spaghetti-Party ging los. Gott sei Dank kam eine davon in den Lüfter, was den Drucker zum Pausieren und Temperaturabschaltung des HotEnds veranlasste. Dafür hatte ich einen enormen Reinigungsaufwand, was alles im zusammengebauten Zustand statt fand. Hierbei verdrehte ich jedoch das HotEnd leicht.. nichts bei gedacht und zurückgedreht.

An den Filamentsettings wollte ich nicht schrauben, da originales Prusament und dessen Settings. Also bleibt nur das Druckblech, wofür ich mein PEI-Bett nicht nehmen wollte. Dann habe ich Infos gefunden, dass die strukturierten Druckbleche besser gealtert funktionieren. Aufgrundbereits knapp 1kg vergeudetem Filament und genervt sein das 1.200er Schmirgelpapier genommen und ca. 2 Minuten lang das Bett geschliffen, trotz Verbot mit Aceton kurz abgewischt, mit Spüli und hartem Schwamm gründlich gereinigt und abschließend Isopropanolalkohol gewischt. Ergebnis: Es haftet super. Kein Warping mehr!

Nichts desto trotz kam noch eine Überraschung. Erneut beim 24 Stunden Druck, welcher erfolgreich endete, entdeckte ich Filament zwischen ColdEnd und Hotend, als auch Hotend und Düse. Also den Extruder teilzerlegt, alle Teile auseinander, mittels Heißluftpistole und Kupferbürste gereinigt und neu zusammengebaut. Z-Kalibrierung geprüft. Alles wegen der Sauerrei (siehe oben).

Ich schreib das alles in der Hoffnung damit Leuten mit strukturiertem Druckbett helfen zu können, welche gleiche Probleme haben. Daher mein Tipp: Traut euch das Blech zu bearbeiten, wenn es Probleme gibt.

Prusa MK3S+ with MMU2S and Prusament only.

Posted : 14/04/2021 10:07 am
karl-herbert
(@karl-herbert)
Illustrious Member
RE: Kleine Vorstellung, großes Lob und Erfahrungen beim Aufbau

@crick

Aufgrundbereits knapp 1kg vergeudetem Filament und genervt sein das 1.200er Schmirgelpapier genommen und ca. 2 Minuten lang das Bett geschliffen, trotz Verbot mit Aceton kurz abgewischt, mit Spüli und hartem Schwamm gründlich gereinigt und abschließend Isopropanolalkohol gewischt. Ergebnis: Es haftet super. Kein Warping mehr!

Hoch leben die Mutigen 👍 

Mach ich auch hin und wieder, vor allem bei einem neuen Texturierten. Das 1200er Papier trägt ja kaum Material ab (im mü Bereich) und hilft wircklich gut die Haftung zu verbessern.

Ein weiteres meiner Mottos: Versuch macht (meist) klug - the proof of the pudding is in the eating

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß und gutes Gelingen... 👍 

Schöne Grüße,

Karl

Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.

Posted : 14/04/2021 2:56 pm
crick
(@crick)
Active Member
Topic starter answered:
RE: Kleine Vorstellung, großes Lob und Erfahrungen beim Aufbau

Bis dato gibt es mit PETG keine Probleme mehr. Dafür habe ich mir eine MMU2S gegönnt und hier bin ich immer mal wieder am Probleme lösen. Das Gerät ist sicherlich besser als sein Ruf, kann jedoch der gewohnten Prusa Zuverlässigkeit meiner Meinung nach nicht das Wasser reichen. In dem Zuge habe ich mir noch das allseits bekannte Ikea Lack Gehäuse zusammen gedengelt.

Ansonsten läuft alles recht zuverlässig. Die Madenschraube von Idler im Extruder wurde mal lose und hat mir Metallabrieb und Kopfzerbrechen beschert.

Ich würde der die selbe Kombination anstrebt erstmal das Gehäuse weg zu lassen. Da kriecht man jedes mal halber drin herum, wenn die MMU2S wieder etwas hat und lernt dabei auch einiges.

 
 

Prusa MK3S+ with MMU2S and Prusament only.

Posted : 10/05/2021 1:09 pm
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